Austrocknung bei Menschen mit Demenz
Die Austrocknung (Dehydrierung) ist ein ernsthaftes Problem bei Menschen mit Demenz, da sie oft nicht in der Lage sind, ihren Durst auszudrücken oder zu erkennen, dass sie trinken müssen. Eine Dehydrierung kann zu erheblichen gesundheitlichen Komplikationen führen, daher ist es wichtig, dass Pfleger und Angehörige die Risiken, Anzeichen und Präventionsstrategien kennen.

Ursachen der Austrocknung bei Demenz
Gedächtnisverlust und Verwirrung: Menschen mit Demenz vergessen häufig, zu trinken, oder erkennen die Zeichen von Durst nicht.
Physische Einschränkungen: Einige Patienten haben Schwierigkeiten, Becher oder Flaschen zu benutzen.
Kommunikationsprobleme: Betroffene können nicht ausdrücken, dass sie Durst haben.
Medikamente: Bestimmte Medikamente können die Wahrscheinlichkeit einer Austrocknung erhöhen.
Unzureichende Flüssigkeitszufuhr: Patienten erhalten möglicherweise nicht genügend Flüssigkeit während der Mahlzeiten oder zwischen den Mahlzeiten.
Anzeichen von Austrocknung
Trockener Mund und Zunge
Dunkler Urin oder wenig Urin
Müdigkeit und Schwäche
Schwindel oder Verwirrung
Trockene Haut, die sich nur langsam zurückbildet, wenn man sie zusammendrückt
Verstopfung
Präventionsstrategien
Regelmäßige Flüssigkeitszufuhr: Stellen Sie sicher, dass der Patient regelmäßig trinkt. Bieten Sie häufiger kleinere Mengen Flüssigkeit an.
Vielfalt der Getränke: Bieten Sie verschiedene Getränke an, wie Wasser, Fruchtsäfte, Milch oder Tee, um den Patienten zum Trinken zu animieren.
Lieblingsgetränke: Nutzen Sie die Lieblingsgetränke des Patienten, um das Trinken zu fördern.
Flüssigkeitreiche Lebensmittel: Stellen Sie sicher, dass die Ernährung wasserreiche Lebensmittel enthält, wie Suppen, Früchte (z.B. Melonen, Orangen, Trauben) und Gemüse (z.B. Gurken, Sellerie).
Hilfe beim Trinken: Helfen Sie dem Patienten beim Trinken, wenn nötig, indem Sie den Becher halten oder einen Strohhalm verwenden.
Überwachung der Flüssigkeitszufuhr: Führen Sie ein Protokoll über die Flüssigkeitszufuhr, um sicherzustellen, dass der Patient genug trinkt.
Erinnerungen: Erinnern Sie den Patienten regelmäßig daran, zu trinken, indem Sie feste Trinkzeiten einrichten.
Angenehme Umgebung: Stellen Sie sicher, dass Getränke leicht zugänglich sind, damit der Patient jederzeit darauf zugreifen kann.
Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?
Wenn der Patient Anzeichen von Austrocknung zeigt und die häuslichen Maßnahmen nicht ausreichen, um den Zustand zu verbessern, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. In schweren Fällen, wie bei anhaltendem Schwindel, Verwirrung oder sehr wenig Urin, ist sofortige medizinische Hilfe erforderlich.
Die Vermeidung von Austrocknung ist entscheidend für die Gesundheit von Menschen mit Demenz. Die Sicherstellung einer regelmäßigen und ausreichenden Flüssigkeitszufuhr, das Erkennen von Anzeichen von Austrocknung und das Ergreifen geeigneter Maßnahmen können dazu beitragen, ernsthafte gesundheitliche Probleme zu vermeiden. Pfleger und Angehörige müssen diesem Thema besondere Aufmerksamkeit widmen, um das Wohlbefinden der Betroffenen zu gewährleisten
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